13. – 15. April – Trapezregatta Steinhude
Das Ende des Springbrunnens und die Suche nach Höhe am Wind
Auch dieses Mal reisen wir am Vortag der Regatta an. Allerdings dieses Mal nicht um zu segeln, sondern um ein paar kleine Reparaturen am Boot durchzuführen. In erster Linie soll es unserem persönlichen Springbrunnen im Schwertkasten an den Kragen gehen. Die neuen Schwertlippen, Sikaflex und Schraubendreher liegen bereit.
Unterstützt von Uli Schäfer legen wir das Boot auf die Seite und wechseln die Schwertlippen aus. Außerdem tauschen wir noch zwei Blöcke, die sich in Loosdrecht verabschiedet haben. Als wir fertig sind ist es zu spät zum Segeln. Also können wir erst Morgen testen, ob unser Springbrunnen der Vergangenheit angehört.
Samstag – warten auf Wind
Schon früh Morgens wird klar, dass es heute wohl schwierig mit einer Wettfahrt wird. Die Vorhersage sagt 1-2 Knoten voraus und das erscheint noch hoch gegriffen. Als gegen 14 Uhr noch immer kein Start in Sicht ist, bauen wir auf… wenigstens mal Testen ob das Schwert rauf und runter geht. Das Rausfahren gestaltet sich schwierig… rechts ist eine Sandbank von der wir nichts wissen. Zum Glück ist kein Wind und wir werden einfach nur etwas abgebremst. Zum Glück weht es nicht mit 5 Windstärken, dann hätten wir sicher richtige Probleme bekommen.
Als wir endlich draußen sind, geht tatsächlich ein Windhauch und wir können gemeinsam im Luv sitzen und der FD legt sofort richtig los. Es ist schon erstaunlich, bei wie wenig Wind das Boot schon anfängt Spaß zu machen… Leider reicht der Wind nur für den Hinweg… dann ist Schluss und wir paddeln (ja ich muss es zugeben) zurück. Immerhin funktioniert alles. Wettfahrten finden heute aber nicht mehr statt.
Sonntag – jetzt geht’s los
Um 10:00 Uhr soll Start sein. Wir laufen frühzeitig aus und drehen noch ein paar Runden. Der Wind ist noch nicht besonders, aber man kann segeln und zeitweise im Trapez stehen. Unser Springbrunnen ist versiegt – Danke Uli für die guten Tipps.
Erster Start: Alle sind heiß – klar gestern wurde auch nicht gesegelt… nen Streicher wirds nicht geben. Da kann man sich keinen schlechten Start leisten… und natürlich Fehlstart… allgemeiner Rückruf und folgerichtig: Black-Flag!
Und nächster Versuch… wieder sind so viele Boote drüber, dass komplett abgebrochen wird.
Nächster Versuch: Das gleiche Spiel wieder x Boote drüber. Also Abbruch. Jetzt werden 470er und Zugvögel vorgeschickt… und – nach Anschauungsunterricht – klappts auch bei uns!
Nach der ersten Runde liegen wir im Mittelfeld. Doch dann auf der Kreuz werden unsere Problem deutlich. Wir können nicht annähernd die Höhe laufen. Peter und Gordon, die mit uns um die Tonne gehen, fahren bei fast gleichem Speed wesentlich mehr Höhe und sind nach kürzester Zeit vorbei. So geht es uns mit vielen anderen Booten auch. Aber was tun…
Wir versuchen möglichst aufrecht zu segeln. Lassen den Mast ein wenig fallen. Ziehen die Holepunkte nach unten und können nichts machen… irgendwie fahren uns viele um die Ohren. Wir wissen einfach nicht, was wir tun sollen.
Das wir auf dem Spikurs ein paar Boote holen ist ein schwacher Trost. Auf der verkürzten Zielkreuz verhauen wir noch ne Wende und werden am Ende 45.
Zweite Wettfahrt
Dieses Mal gelingt der Start direkt. Wir liegen im Mittelfeld. Auch auf dem Spikurs verteidigen wir die Position. Auf der Kreuz geht’s dann wieder weiter nach hinten und wir werden am Ende 43.
Letzte Wettfahrt
Dieses Mal sollen die FDs wieder vorne weg starten und prompt wieder allgemeiner Frühstart (trotz Black Flag). Also wieder hinten anstellen. Dann klappt’s auch wieder. Wir kommen bei Start richtig gut weg. Es läuft von Anfang an ganz gut. Dann frischt der Wind auf. Auf der dritten Kreuz bekommen wir Probleme das Boot zu halten. Wir sind noch im 1. Loch und den Mast möchte ich nicht weiter fallen lassen, weil die Düse sehr weit offen ist. Also hol ich das Schwert noch ein wenig hoch… wahrscheinlich zu weit. Zwar fahren wir nen super Speed. Aber als wir an der 1 ankommen finden wir uns ganz hinten wieder. Der Spikurs zur 2 ist tief und kann problemlos gefahren werden. Wir luven etwas an und können dadurch einige Boote überholen. Nach der 2 ist der Spikurs grenzwertig spitz. Wir kämpfen eine ganze Weile. Doch dann wird klar, dass wir die Tonne kaum kriegen können. Also Spi runter und mit Genua weiter. Das Boot beschleunigt unter Genua extrem. Das Boot kommt voll ins Rutschen. Eine Super Gleitphase bringt uns an den Booten, die im Luv mit dem Spi kämpfen in kürzester Zeit vorbei. Wir gehen deutlich verbessert auf die Zielkreuz und können den Platz dann bis ins Ziel verteidigen und werden 40.
Insgesamt werden wir 45 von 54. Ich bin ziemlich gefrustet, weil ich mich auf der Kreuz so wehrlos fühle. Da ist noch einiges Training notwendig! Trotzdem hat es auch wieder richtig Spaß gemacht. Gerade die schnellen Gleitphasen unter Spi sind sensationell. Aber an der Kreuz macht das Boot richtig Spaß. Voll am Gleiten ist es super beherrschbar und unglaublich schnell… Leider fehlt bei uns die Höhe, um tatsächlich mitfahren zu können. Aber das kommt bestimmt noch.
Was gibt’s noch zu sagen?
54 Boote… toll mal so nen großes Feld zu fahren – das größte, dass Frederik und ich je gemeinsam gefahren sind. Eine Wand aus Segeln ja das macht Spaß! Und ist bei Start Adrenalin pur!
Und auch abends können die FDler an der Theke so richtig Gas geben. Bei Bier und Gesprächen lernen wir die Klasse genauer kennen. Es sind auch viele junge Segler im Feld dabei und wir verabreden uns schon für die nächsten Regatten (Möhnesee und Ammersee). Wir fühlen uns pudelwohl und um Mitternacht sind wir bereit das nächste Boot zu kaufen – nur es fehlt ein gutes Angebot … mal sehen, ob das richtige Angebot noch vorbei kommt 😉
Andreas Hölter (GER 1 – Newcomer Team)