Schon zu Saisonbeginn hatten wir als Abschluss die Herbstregatta in Xanten ins Auge gefasst. Entweder herbstlicher Vollhack oder doch goldener Oktober. Beides sicher reizvoll. Der Blick auf die Wettervorhersage war dann aber eher übel: 3 Windstärken und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt… da wäre ich am liebsten gar nicht erst losgefahren. Gut, dass wir abends von Xanten aus locker nach Hause fahren und uns gemütlich unter der Dusche aufwärmen können, aber es sollte ganz anders kommen!
Als wir um 9:00 in Richtung Xanten aufbrechen ist Eis auf dem Boot. Bei -2° scheint die Sonne vom blauesten Himmel. Bester Laune kommen wir in Xanten an und in der Sonne ist es doch richtig schön angenehm. Zum letzten Mal bauen wir das Boot auf und fahren zur Startlinie. Irgendwie verpennen wir, dass wir schon spät dran sind und bekommen das 5 und das 4 Minuten Signal nicht mit. Folge: ein mäßiger Start und heiße Kämpfe im Mittelfeld bei noch ziemlich ungleichmäßigem Wind und der 10 Platz (bei 13 Startern).
Im zweiten Lauf liegt die Startlinie ziemlich schräg zum Wind. Die Starttonne liegt sehr hoch und getreu dem Motto „nix zu verlieren“ legen wir uns in die Nähe der Tonne um mit Steuerbordsegel zu starten. Tatsächlich schaffen wir es praktisch bei 0 mit vollem Speed an der Linie zu sein und fahren gemeinsam mit Gabi und Christoph vor den anderen Startern her. Bis zur 1 sind die beiden an uns vorbei – aber auf dem Weg zur 3 gelingt uns im Lee der Durchbruch und wir gehen als Führender auf die zweite Kreuz… doch da nehmen die zwei die andere Seite und liegen an der 1 wieder deutlich vor uns. Kurz vor der 3 sind wir wieder in Schlagdistanz und starten einen Angriff. Den wehrt Christoph aber problemlos ab. Die Zielkreuz ist eher ein Am Wind Kurs und wir können nicht mehr angreifen. Gemeinsam mit den beiden freuen wir uns über das gute Ergebnis.
Auch im dritten Lauf liegt die Linie nicht gut und der Steuerbordstart gelingt – dank Ennos Mithilfe – erneut. Allerdings fallen wir auf der Startkreuz zurück und können am Ende den 8. Platz für uns verbuchen.
Auch im 4. Lauf gelingt ein Bilderbuchstart. Auf der Kreuz müssen wir nur Enno passieren lassen und runden als 2. die Eins. Fred und Helge sitzen uns im Nacken und machen Druck, aber wir verteidigen bis zur 3 erfolgreich. Auf der Kreuz verlieren wir dann leider einen Platz, halten den 3. dann aber bis ins Ziel.
Vier Wettfahrten bei Traumwetter. Total zufrieden trinken wir schon mal nen Bierchen und entscheiden uns abends in Xanten zu bleiben – Oktoberfest!!! Mehr möchte ich dazu hier nicht sagen. Die Folgen spüren wir am nächsten Morgen. Frederik hat heute nicht seinen besten Tag. Unsere Manöver laufen nur schleppend. Auch ich bin unkonzentriert und nehme auf der zweiten Runde Harald an der Tonne voll die Vorfahrt. Zum Glück weicht er noch rechtzeitig aus… Kringeln und dann hinterher. Leider nicht erfolgreich. Gerade die tiefen Spikurse bei schwachem Wind machen uns zu schaffen…keine Konzentration. Naja der Abend war’s aber auch irgendwie wert. Insgesamt werden wir 6. Erster werden Enno mit Harald, vor Fred mit Klaas und Helge und Jan.
Ein tolles Wochenende bei schönstem Oktoberwetter geht zu Ende. Xanten war sicher die Reise wert und kann auch im nächsten Jahr auf uns zählen – trotz Oktoberfest.
Danach heißt es Abschied nehmen… Wehmütig zurre ich die Transportpersenning fest. Ein letztes Mal verpacken wir die „Chingachgook“, die uns so zuverlässig in diesem Jahr durch Höhen und Tiefen begleitet und nicht einmal im Stich gelassen hat. Ein gutes Boot, das auf seine nächste Crew wartet. „Game Over“ Newcomer 2012
Beachtet die Fortsetzungen:
– Newcomer 2013 – doppelt hält besser
– Newcomer 2012 – die Wiedergeburt 😉
Andreas Hölter (GER 1810 – N.N.)