Es war reichlich etwas geboten, bei der 50. Nikolausregatta am Tegernsee. Die Organisatoren hatten einen kleinen Weihnachtsmarkt aufgebaut, es gab Glühwein und Brotzeiten, eine Musikkapelle spielte. Die Gewinner der Nikolausregatta 1962, Robert Rackl und Volker Haupt vom Seebrucker Regattaverein waren gekommen und hatten ihren seinerzeit gewonnen Preis mitgebracht. Sportlich gesehen ging ein starkes Teilnehmerfeld von 16 (!) Flying Dutchman an den Start, dazu vier (!) 505er und drei Optis. Das Wetter war etwas für wirklich Hartgesottene. Bei gutem Südwind schickte Wettfahrtleiter Christian Schmidt mit seinem Team die Boote auf den winterlichen Tegernsee hinaus. Die Wettfahrten sollten zuschauerfreundlich in Ufernähe stattfinden, damit die vielen Zaungäste etwas zu sehen bekämen. Doch daraus wurde nichts, denn der Wind spielte nicht mit. Zunächst schlief er ein, dann blies ein schwacher Südwind nur weit draußen am See, so dass die Regattabahn verlegt werden musste. Bei der ersten Wettfahrt schlug dann der Südwind um und kam jetzt aus nördlicher Richtung. Nach der ersten Wettfahrt wurden die Kinder mit ihren Optis nach Hause geschickt, das war auch gut so. Denn jetzt wehte es nicht nur böig und eiskalt bis zu drei Beaufort aus Nord, es zogen auch kräftige Schneeschauer über den See. Doch die Segler hielten alle tapfer durch und segelten weitere zwei Wettfahrten bei diesen unwirtlichen Bedingungen. Hauchdünn war die Entscheidung bei den FD´s. Die aus Kassel weit angereisten Sieger Klaus König/Johannes Brack vom SC Eich waren nach drei Wettfahrten punktgleich mit den Zweiten Stefan Beichl/Johanna Beichl vom Herrschinger SC. Auch die nächsten Beiden waren punktgleich, Silvia Aichholzer/Christoph Zingerle vom Tiroler Wassersportverein Achensee wurden Gesamtdritte vor Dr. Christian Zbil/Paul Bichler (Bernauer SC-Chiemsee/YC am Tegernsee). Bei den 505er gewannen Sophie Söllner/Max Eisenrieder (Chiemsee YC/YC am Tegernsee), bei den Optis Xaver Huber vom YC Bad Wiessee. Bei der Siegerehrung blickte Sepp Höß, Segler-Urgestein und früherer langjähriger Vorstand des Yachtclubs am Tegernsee, zurück. „1962 haben wir im Tegernseer Bräustüberl beschlossen, wir können auch im Winter segeln“, erzählte er. Seitdem habe sich diese Regatta behauptet, „darauf können wir stolz sein“, meinte Höß. „Bobby“ Rackl zeigte seinen Siegerpreis von damals, dann nahm der Nikolaus mit dem Zweiten Vorsitzenden des YC am Tegernsee, Helmut Steiner, die Siegerehrung vor. Es gab viel Beifall für die wetterharten Segler und der „harte Kern“ blieb noch lange in geselliger Runde zusammen. Gerhard Niessen
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