10 Apr 2012

GER 1: Ergebnis und Bericht aus Loosdrecht

Karfreitag bis Ostermontag – Easter Race Loosdrecht

Als zweite Regatta für dieses Jahr haben wir uns Loosdrecht vorgenommen. Der Wetterbericht lässt aber nichts Gutes hoffen. Dazu stehen auf der Meldeliste nur 9 Boote, so dass wir noch nicht einmal sicher sein können, ob die Rangliste zustande kommt. „Na dann machen wir da halt einfach 3 Tage Urlaub!“

Kurzfristig noch einen Pension zu bekommen schlägt dann leider fehl. Also doch das Zelt und den Winterschlafsack einpacken.

Karfreitag: Gegen Mittag haben wir Zelt und Boot aufgebaut und wir erkunden den „Loosdrechtse Plassen“. Ein sehr schöne und durch sehr viele Inseln sehr abwechselungsreiches Revier – das hier gewisse Revierkenntnisse von Vorteil sind, werden wir später noch feststellen. Bei gutem Windverhältnissen erfreuen wir uns einer Raumschotsrutschen über ein wirklich ausgedehntes Gewässer. Schon jetzt hat sich der Trip gelohnt!

Erster Tag: Um 11:00 Uhr geht’s aufs Wasser. Mit über 100 anderen Booten. Die Wettfahrtleitung ist perfekt organisiert. Ohne große Verzögerungen sind Bojen gelegt und es wird gestartet. Es wird hier ein Trapezkurs gesegelt. Eine lange Kreuz, ein tiefer Halbwindkurs, dann achterlicher Kurs und dann noch mal Halbwind und die Zielkreuz sind zu bewältigen. Nicht immer können die Halbwindkurse mit Spi gesegelt werden … hier kann die richtige Entscheidung schnell mal einige Plätze bringen.

Erster Lauf: Wir entscheiden uns für’s 2. Loch, zum ersten Mal bei einer Regatta, mal sehen, wie das wohl ausgeht. Nach mäßigem Start finden wir uns im Mittelfeld des Feldes wieder und haben zum Beginn der Zielkreuz noch 4 FDs hinter uns. Letzte Wende und dann… der Schäkel öffnet sich und die Genua rauscht aus … dann schäkeln wir in aller Hektik auch noch wieder falsch ein, so dass die Schot an den Unterwanten hängt…

NED 40 wird Vorletzter und bedankt sich freundlich nach dem Lauf, dass wir ihn noch vorbei gelassen haben.

Zweiter Lauf: Dieses Mal wollen wir alles Besser machen… Entscheiden uns an der ersten Insel links vorbei zu fahren und auf einmal sehen wir das Feld nur noch von hinten, ohne Chance uns noch einmal heran zu kämpfen, segeln wir erneut als letzte ins Ziel.

Da schon sehr früh Schluss ist, drehen wir noch eine „Ehrenrunde“ und heizen uns mit hohen Spikursen den Frust von der Seele – wenigstens das geht noch.

Zweiter Tag: Nach einer kalten Nacht im Zelt scheint die Sonne. Da zusätzlich kaum Wind ist, können wir uns in Ruhe aufwärmen. Nachdem wir auf dem Wasser etwas gewartet haben, werden wir wieder rein geschickt… Mittagessen!

Danach geht es bei schönem Wind wieder los. Leider haben wieder irgendwie kein Glück, oder … naja wieder nur 10. Platz. Kommen einfach nicht gut mit, so langsam kommt Frust auf…

vierte Wettfahrt: Endlich gelingt mal ein guter Start. Sind direkt bei den drei führenden Booten. 5. an der Eins. Dann unter Spi zahlt sich das Training von Gestern (oder das geringe Gewicht) aus. Ohne Probleme überholen wir 3 Boote und erreichen als 2. die Leetonne. Auf der Zielkreuz müssen wir dann aber wieder 2 Boote vorbei lassen, sind aber am Ende 4. Da können wir dann auch wieder lächeln.

Der nächste Lauf verläuft ähnlich. Nach der Zielkreuz liegen wir an 7. Stelle, aber 4 Boote unmittelbar vor uns. Wir entscheiden als einzige den Spi unten zu lassen und fahren mit Halbwind über den anderen her, ziehen dann den Spi und kommen mit als 3. oder 4. an die Leetonne, wo grade ein Feld von 35 Solos startet, durch das wir uns mit Halbwind schlängeln müssen. Danach verteidigen wir bis zum Ziel unsere Platzierung und werden erneut 4.

Beim Abbauen spricht uns Durk Schroor (ESP 341) an und fragt, ob wir das mit dem Zelt sind und ob wir nicht mit ihm bei einem befreundeten FD-Segler-Pärchen schlafen wollen. Wir sind noch unsicher, ob wir das annehmen können, da kommen die zwei auch schon an und fragen, ob wir ein warmes Bett nicht vorziehen würden und wir freuen uns natürlich über das herzliche Angebot und fahren mit den vieren nach Hause. Im Garten stehen 2 FDs und es liegen auch einige Masten herum. Erst jetzt lernen wir unsere Gastgeben Durk Zandstra und seine Frau richtig kennen. Es wird gemeinsam gekocht und wir klönen Stundenlang über FD-Segel und schauen uns alte Videos an. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal für die Gastfreundschaft.

3. Tag: Heute gehen nicht mehr alle FD’s an den Start. Ein Mastbruch, dazu die Kälte und der angesagte starke Wind. Heute wieder 2. Loch… aber damit läuft’s nicht besonders gut. Wir sind vorletzer nach der Kreuz. Zwar überholen wir auf kurz hinter dem Leefass noch ein weiteres Boot, aber leider verlieren wir den Platz auch direkt wieder und werden 6.

Auch der letzte Lauf läuft nicht besser. Direkt nach dem Starschuss frischt der Wind weiter auf und wir werden fallen weit zurück. Da ein Boot kentert werden wir am Ende noch 7.

Insgesamt werden wir 7. von 11 Boote. Gewonnen hat Harold Wijgers (NED 25) vor Thijs Rutten (NED 348) und Willem Reijling (NED 35). Das niederländische Newcomer Boot liegt auf dem 6. Platz direkt vor uns.

Jetzt freuen wir uns auf nächste Woche – Steinhude.
Andreas Hölter  (GER 1 – Newcomer-Team)

 

 

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