20 Jul 2021

Polnische Meisterschaft / EuroCup Gdynia

Geboren als eigentlich machbarer Gedanke im Jahr 2018, erstmalig umgesetzt dann – auch nach vielem guten „Hörensagen“ durch die von Lepel´s, welche 2019 in Polen waren – im letzten Jahr bei der legendären Polnischen Meisterschaft in Stolpmünde / Ustka , war für uns klar, die 2021er Ausgabe dieser Regatta werden wir bei den polnischen Freunden, der aufstrebenden polnischen Klasse, wieder besuchen.

Aufgewertet als EuroCup, rechneten wir wiederum mit einigen Deutschen  und internationalen Booten ( Stolpmünde  ´20 sieben GER ), welche uns begleiten würden.

Nun , es kam ganz anders, wir waren schlußendlich die einzigen Ausländer. Eine Tatsache, welche die  polnische Klasse sehr betrübte. Zur Ehrenrettung grad der Deutschen sei gesagt, auch die Polen brachten von ihren ca. 20 aktiven Besatzungen gerade mal 11 zu ihrer Meisterschaft. Über die Gründe – hier wie dort – mag ein Jeder trefflich spekulieren.

Gdynia, das alte ehemalige pommersche und somit deutsche Dorf Gdingen, seit 1926 Stadt, später rasant entwickelt zur Großstadt a.G. des Baues des großen  Überseehafens in der sog. zweiten polnischen Republik, wird mit seiner  Marina im Jahr 2023 Gastgeber unserer Weltmeisterschaften sein.

Vieles hier war mit der Kieler Woche vergleichbar, die “ Gdynia sailing days“ sind eine recht komerziell orgranisierte viel-Klassen Regatta über insgesamt zwei Wochen, drei Wochenenden also. Bekannt kommt einem vor, dass, kaum angekommen, drei, vier Leute  einen umspringen und wortreich erklären, was alles nicht geht. All die Dinge, die Segler eben gerne hätte, wie Trailer neben dem Boot, campen am Boot – Dusche und WC natürlich auch ums Eck – und dergleichen mehr. Kiel like eben… Als Kiel- erprobter Segler findet man natürlich Kniffe und /oder  handelt Kompromisse aus, so dass letztendlich alle zufrieden sind.

Kiel like auch die technische Regattaorganisation an Land . Will heißen, hier blieben keine Wünsche offen. Perfekte Organisation beispielsweise  auch bzgl. 240 Opti´s, welche am FD- WE gleichzeitig aktiv waren und gebändigt werden wollten.

An der Organisation auf dem Wasser blieben gleichfalls keinerlei Wünsche offen, diese war schlicht perfekt.  Perfekte Kurse, perfekte Wettfahrtleitung, perfekte und kurze , schnelle Abwicklung zwischen den Wettfarhten.  Nicht wie in Kiel, eher wie in Warnemünde, die Anfahrtswege zu  den 4 Bahnen Alpha, Beta, Charly und Delta.  Eher kurze Wege gradaus  gen Königsberg oder leicht steuerbords Richtung Danzig.

Schlußendlich wurden die  geplanten 9 Wettfahten  auch gesegelt .  Am Freitag konnte bei gutem dreier Nordost und ca. 0,7 m Welle leider a.G. einer Unwetterwarnung nur ein Rennen gesegelt werden. Perfektes Wetter dann am Samstag, Sonne, Wind um Nord, 3 Bft, Welle 0,8 m, relativ lang. Die Wettfahrtleitung ließ die drei geplanten Tagesrennen absolvieren und holte eines der am Vortag ausgefallenen Rennen nach, so dass wir nach ca. 6 Stunden wieder an Land waren.  Die einzelne Wettfahrt war in der Regel in ca. 45 min. absolviert.

Sonntag dann war zur Startzeit 11 Uhrbereits ein knackiger Westwind angesagt – welcher wieder Kiel like dann über Land einfällt – …  nur, es passierte erstmal wenig, war relativ leichtwindig beim raussegeln. Pünklich 11 Uhr dann der angesagte Westwind, allerdings nicht stärker als an den Vortagen. Böiger allerdings schon.

Die Wettfahrtleitung ließ die 3 geplanten Tagesrennen absolvieren, wobei der Wind von Rennen zu Rennen leicht zunahm in Stärke und Böigkeit.

Wir konnten bis zu diesem Zeitpunkt alle acht absolvierten Rennen gewinnen, in der Regel durch überlegenen Speed, einmal auch mit etwas Glück. Mussten so zur zusätzlich angesetzten 9 . Wettfahrt nicht mehr antreten. Mit anluven nach unserem Zieldurchgang zum reinsegeln kam er dann, der angesagte Wind. 5…6 Bft, nach wie vor böig.  Insofern waren wir natürlich nicht böse, dieses Rennen nicht mehr segeln zu müssen .

Ein Wort noch abschließend zur Leistungsfähigkeit der polnischen FD´s  hinsichtlich unserer acht Tagessiege :  Sie befindet sich sicherlich insgesamt auf einem niedrigerem Niveau als hierzulande. Aber, sie lernen. Sie lernen und sezten um. Fortschritte sind von Jahr zu Jahr unverkennbar.

Bzgl. unserer Leistung vllt. so viel :  Es waren „unsere“ Bedingungen. Allround- oder Heavy Genua, erstes Loch,  viel Mastfall. Während alle anderen zweites oder drittes Loch segelten.  Sowas  „passt“ dann für uns auch hier in Deutschland.

Bleibt zu hoffen, unser Bericht führt dazu, dass im nächsten Jahr vllt. wieder der Eine oder Andere von euch nach Polen fährt, der es dieses Jahr aus welchen Gründen auch immer unterließ. Es lohnt sich schlicht.  Für uns sind das Freunde. Die Gastfreundschaft ist legendär.

Axel  &  Rolf
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